Mittwoch, 13. Mai 2015

Rezension zu "Engelskalt"

Heute gibt es eine Rezension zu dem Thriller "Engelskalt" von Samuel Bjork.
Hinter dem Pseudonym steht der Norweger Frode Sander Oien.
Das Buch habe ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks gewonnen.


Kurzinformationen:

Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 544
Erscheinungsjahr: April 2015
Originalausgabe: "Det henger en engel alene i skogen" (2013)
ISBN: 978-3-442-48225-2
Preis: 12,99 Euro (Klappenbroschur)

Inhalt:

Ein Spaziergänger findet im norwegischen Wald ein totes Mädchen, das mit einem Springseil an einem Baum aufgehängt wurde und ein Schild um den Hals trägt: „Ich reise allein.“ Kommissar Holger Munch beschließt, sich der Hilfe seiner Kollegin Mia Krüger zu versichern, deren Spürsinn unschlagbar ist. Er reist auf die Insel Hitra, um sie abzuholen. Was Munch nicht weiß: Mia hat sich dorthin zurückgezogen, um sich umzubringen. Doch als sie die Bilder des toten Mädchens sieht, entdeckt sie ein Detail, das bisher übersehen wurde – und das darauf schließen lässt, dass es nicht bei dem einen Opfer bleiben wird ...

 Cover/Gestaltung:

Das Buch ist wirklich schön und detailliert gestaltet.
Vor allem die Innenseiten der Klappen sind sehr liebevoll gestaltet. Allerdings sind diese wieder voll mit "Lobpreisungen". Ich bin da ja kein großer Fan von und auch diesmal hatte ich das Gefühl, ein anderes Buch gelesen zu haben, als die Leute, von denen die Zitate stammen.
Dazu nun aber mehr!

Meine Meinung:


In dem Thriller dreht sich alles um die Ermittler Mia Krüger und Holger Munch. Mia ist süchtig nach Tabletten und Alkohol, schwer depressiv und möchte Suizid begehen, um bei ihrer toten Schwester sein zu können. Holger dagegen ist geschieden, hat eine Tochter und 6-jährige Enkelin, ist mit seinem Leben aber auch nicht so ganz zufrieden.

Zunächst lernt man die beiden kennen und erfährt viel über ihre Vorgeschichte und die aktuelle Situation. Für meinen Geschmack dauert die Einleitung zu lange, es passiert nicht viel und man wartet als Leser auf spannende Szenen.
Generell läuft die Geschichte schleppend voran.
Der Leser wird viel zu wenig in das Geschehen der Ermittlungen einbezogen. Man hat das Gefühl, dass die anderen Kollegen der beiden Ermittler die Hauptarbeit machen.
Mia Krüger kann am besten nachdenken und ermitteln wenn sie ein paar Gläser getrunken hat und schon beschwipst ist. Dann erscheinen ihr die Lösungen auf einmal. Für mich war das leider eher unglaubwürdig und hat die Ermittlerin nicht sympathischer gemacht.
Holger Munch bleibt relativ blass. Er bemerkt noch nicht mal, dass seine Kollegin scheinbar Depressionen hat und kurz vor einem Selbstmord steht.

Viele Dinge sind vorhersehbar. Erst das letzte Drittel ist meiner Meinung nach spannend. Am Ende gibt es sogar noche eine überraschende Wendung.

Der Schreibstil ist relativ gewöhnungsbedürftig. Mal verwendet der Autor kurze, knappe Sätze und dann wieder lange und verschachtelte, die nicht immer direkt zu verstehen sind.
Man muss aber bedenken, dass es sich um sein erstes Buch handelt!
Dafür lässt es sich aber trotzdem schnell lesen und es wurde an keiner Stelle langweilig oder langatmig.

Es gibt viele verschiedene Handlungsstränge, die erst am Ende zusammen kommen. Das ist dem Autor sehr gut gelungen.


Fazit:

  Es handelt sich hier um einen soliden Thriller, der aber auch Schwächen aufweist. Mit dem Ermittlerduo bin ich nicht so ganz warm geworden und auch fehlt mir die Einbindung in die Ermittlungsarbeiten.
Meiner Meinung nach gibt es aber bessere Thriller, vor allem da der Markt mit skandinavischen Thrillern mittlerweise sehr überflutet ist.


Hier könnt ihr noch auf der Seite des Verlags weiterstöbern!

2 Kommentare:

  1. Hey...
    Wir scheinen da wohl einen sehr ähnlichen Geschmack zu haben.
    Bei vielen Momenten in ENGELSKALT ging es mir ganz genauso wie dir.
    http://toms-lesewelten.blogspot.de/2015/06/samuel-bjrk-engelskalt-rezension.html
    LG, Thomas!

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  2. Ich glaube das liegt einfach daran, dass es mittlerweile so viele skandinavische Thriller gibt und es da schwer ist aus der Masse herauszustechen. Man muss als Leser glaube ich einfach selbst herausfinden welcher Autor gut ist und welcher eher nur durchschnittlich!

    LG :)

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